Gibt es DIE Formel gegen den Fachkräftemangel?! 

In der letzten Woche haben wir im Rahmen eines LinkedIn Posts einmal mehr den Fachkräftemangel in Deutschland, insbesondere im IT-Bereich, beleuchtet. Leider muss man bei diesem Thema ja wirklich schon von einer “alten Leier" sprechen. Aber es bringt definitiv auch nichts, die Augen vor dieser Herausforderung zu verschließen. 

Wer einfach so weitermacht wie zuvor, könnte es in der Zukunft im “War for IT-Talents” noch schwieriger haben. 

Doch wie könnte man das Problem zumindest ein bisschen entschärfen? Gibt es DIE eine Formel gegen den Fachkräftemangel? Unsere Antwort? Ein klares NEIN. Eine Formel gibt es in unseren Augen leider nicht, aber es gibt definitiv mehrere Wege, die man gehen kann und auch sollte. Denn eins ist klar: Wer stehen bleibt, wird überholt - und das schneller, als man schauen kann.

Der entscheidende Unterschied ist, WIE man diesen Weg geht. Und das muss tatsächlich jede Firma für sich entscheiden. 

Wir möchten im heutigen Beitrag ein paar Impulse geben, wie man sich seinen eigenen Weg bahnen kann.

Das A und O: Authentizität

So banal es klingen mag, aber es ist wie im echten Leben: Präsentiert man sich als Unternehmen authentisch, hat man direkt leichter einen Stein im Brett bei den Bewerbern. Authentizität lässt ein Unternehmen gleich nahbarer und sympathischer wirken. Und auch wenn ein Bewerber oder eine Bewerberin mehrere Bewerbungsprozesse hat, könnte dein Unternehmen durch seinen authentischen Eindruck den entscheidenden Unterschied machen.

Authentizität zahlt sich auch nach der Einstellung neuer Mitarbeiter aus, sie hat einen eindeutigen Einfluss auf die Retention Rate und die Mitarbeiterzufriedenheit: Wurden im Einstellungsprozess keine überspitzten Erwartungen geschaffen, sondern ein realistisches Bild des Unternehmens gegeben? Dann hat man schon mal viel richtig gemacht.

“Das haben wir schon immer so gemacht.” - Ab heute nicht mehr!

Die Antwort “das haben wir schon immer so gemacht" ist eine besonders einfache Antwort auf jegliche Frage von Bewerbern. Besonders häufig fällt uns dies bei der Frage nach der Möglichkeit, im Home Office zu arbeiten. Natürlich muss jede Firma für sich entscheiden, welchen Home Office Anteil sie gewähren möchte. Die Präsenz vor Ort hat ja meistens auch einen triftigen Grund und dieser sollte definitiv nachvollziehbar für potentielle neue Mitarbeitende sein. 

Sollte der Grund aber sein, dass es diese Regelung einfach schon immer so gab, sollte man diese Abmachung vielleicht doch nochmal überdenken. Das Konkurrenzunternehmen hat schon längst eine flexiblere Lösung gefunden…

Jung und dynamisch - aber einseitig?

Auch wenn wir mit dieser These die Gefahr eingehen, uns in Nesseln zu setzen. Nicht selten tritt der Fall ein, dass bevorzugt jüngere Bewerber:innen eingestellt werden. Junges, “dynamisches” Personal ist gefragt. Aber wer erkennt heutzutage noch das Potential von Fachkräften der Generation Ü50? Diese Personen bringen wertvolle, jahrelange Berufserfahrung mit und werden auch noch etliche Jahre im Arbeitsleben stehen. Viele Firmen treffen die Annahme, dass diese Personengruppe ihre Karriere mental bereits beendet hat. 

Aber Vielfalt sowohl in der Altersstruktur als auch in den Erfahrungen und Denkweisen macht ein Team erfolgreich. Und im “Ü-50 Bewerbermarkt” schlummern so einige Talente.

Skills sind erlernbar - Persönlichkeiten machen den Unterschied

In vielen Unternehmen besteht immer noch der Anspruch, die perfekte Person zu finden, besonders in Hinsicht auf Skills und Berufserfahrung. Je eingegrenzter diese Erwartungen sind, desto kleiner wird der Pool an potentiellen Kandidat:innen. Und häufig ist dieser kleine Pool umso umkämpfter.

Vielmehr sollte man sich die Frage stellen: Brauche ich exakt diese Skills? Oder sind diese vielleicht doch erlernbar? Denn in den meisten Fällen ist das nämlich der Fall.

Viel wichtiger ist es doch, auf die Persönlichkeit der Personen zu achten. Diese kann man schlecht verändern bzw. auf das Unternehmen anpassen. Und langfristig sind genau die Mitarbeiter:innen die Treuesten, deren Persönlichkeit zu den Werten des Unternehmens und des Kollegiums passt.

Individualität und Kreativität

Das Wort Individualität scheint in der heutigen Zeit häufig “nur” ein Wort zu sein. Automatisch generierte Stellenbeschreibungen, Nachrichten, die via KI entworfen werden oder auch die Beantwortung der ersten Fragen von Bewerbern durch einen Chatbot sind natürlich sehr praktisch und effizient. Leider führen diese Tools aber auch zu einer ausgeprägten Anonymität im Bewerbungsprozess und damit auch zu einer gesteigerten Unverbindlichkeit der Bewerber:innen. Wird der Eindruck geweckt, dass man sich erstmal nur bei einer virtuellen Maschine bewirbt, entsteht schnell Distanz und somit auch die Gefahr, dass man Kandidat:innen im Prozess verliert.

Wer sich jedoch Zeit nimmt, um potentielle Kandidat:innen persönlich anzuschreiben, mit ihnen zu sprechen und eine Beziehung aufzubauen, wird belohnt: Im Idealfall durch eine Einstellung und langfristig glückliche Mitarbeiter:innen.


Unser Fazit:

Diese Punkte stellen natürlich nur eine kleine Auswahl an Möglichkeiten dar, um sich seinen eigenen Weg durch den Fachkräftemangel zu bahnen.

Ihr sucht noch weitere Wege oder gar eine Navigationshilfe? Dann ist NEEA Connect euer kompetenter Partner. 🤝

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PRIDE Month Juni: Sichtbarkeit & Verantwortung als Unternehmen

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